Wir reduzieren den Umfang unserer Vereinsarbeit

Was wäre die Gesellschaft heutzutage ohne gemeinnützige Vereine? Nicht vorstellbar!

Und was wären Vereine ohne ehrenamtliche Mitarbeiter? Nicht existenzfähig!

Doch ein klarer Trend, den man mittlerweile über Jahre beobachtet, ist die Problematik, dass sich immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter finden lassen. Die Gründe dafür sind vielschichtig:

Zunächst ist es die steigende Arbeitsbelastung. Wer heutzutage noch eine 30-Stunden-Woche hat, kann sich glücklich schätzen. Nicht nur Burn-Out sind die Folgen von immer mehr Belastung im Beruf. Mit derselben Problematik sieht sich auch das Vereinswesen im Ehrenamt konfrontiert. Oft hat man gar keine Zeit mehr, um sich noch anderweitig zu engagieren bzw. man benötigt Ruhephasen für sich selbst und Zeit für die Familie.

Ein weiterer Grund ist die sinkende Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. So wie es für viele jüngere Leute ein Anreiz sein kann, ein Ehrenamt zu besetzen, kann die Mehrverantwortung aber für Menschen mit mehr Lebenserfahrung auch ein gegenteiliges Argument sein.

Hinzu kommt die nachlassende Bindung zum Verein. Mitglieder sehen einen Verein immer mehr nur als Ort für die Ausübung ihres Hobbys an und nicht mehr als „Identifikationsfigur“: ein Verein wird austauschbar.

Es gibt aber auch vereinsspezifische Hemmnisse. Viele unserer Mitglieder sind unserem Verein nur deshalb beigetreten, weil sie Flüchtlingshilfe leisten wollten und haben, nachdem diese Arbeit mehr und mehr von professionellen Dienstleistern übernommen worden ist, ihr Engagement in diesem Bereich und damit auch ihre Mitarbeit im Verein gänzlich eingestellt.

Unsere Vereinsarbeit werden wir deshalb in erheblichem Umfang einschränken müssen.